Manche denken, Kultur geht nur die an, die ins Theater gehen oder dort arbeiten. Und Baukultur? Dann nur für Architekten und ähnliche Theoretiker?
Nach einer solchen rhetorischen Frage kommt natürlich ein klares Nein.
Baukultur bedeutet die Art und Weise, wie wir bauen, und das geht ALLE an, denn alle müssen wir darin leben.
Kleidung, Konsum usw. - alles Privatsache. Aber wenn ich baue, baue ich nicht nur für mich, sondern ich gestalte (ob ich will oder nicht) immer auch die Umwelt meiner Mitmenschen mit. Daher ist es wichtig, sich auch darüber einige Gedanken zu machen.
Das bedeutet Verantwortung: Wenn ich mit einer hässlichen Jacke herumlaufe, ist das mein Problem. Wenn ich ein schlechtes Haus baue, hat das auch direkte Auswirkungen auf meine Nachbarn, die Bewohner meines Ortes, letztendlich die Gesellschaft.
Welche Baukultur haben wir in unseren Dörfern (und Städten natürlich)? Wie beeinflusst ein Neubau, eine Umnutzung, ein Umbau, den gebauten Kontext? Unterstütze ich mit meinem Bauwerk die lokale Baukultur (was wir versuchen) oder arbeite ich dagegen?
Die Bundesstiftung Baukultur hat auf der diesjährigen Sommerreise den alten Güterbahnhof in Remagen besucht, den wir zusammen mit Mertens Koll Architekten für die PIRMIN JUNG Deutschland GmbH umbauen durften.
Uns ist das Thema Baukultur sehr wichtig, weshalb wir uns sehr über dieses Treffen und den Austausch gefreut haben.
Die Website der Stiftung definiert Baukultur sehr treffend:
„Baukultur hat neben sozialen, ökologischen und ökonomischen Bezügen auch eine emotionale und ästhetische Dimension. Ihre Herstellung, Aneignung und Nutzung ist ein gesellschaftlicher Prozess, der auf einer breiten Verständigung über qualitative Werte und Ziele beruht.“